Sie sind hier: Startseite Religion Falsche Fährten
↓ Was sind falsche Fährten? ↓ Gesetzlichkeit ↓ Zu viel Programm ↓ Zu viel Theorie ↓ Von Menschen auf Gott schließen ↓ Worauf sollte es denn ankommen? |
In der Grundschule: | 10 Gebote Moses |
Im Konfirmantenunterricht. | 1. Erinnerung = 2 Gebote Jesus' |
In christlichen Kleingruppen: | „Trage keine Medallione! Hab keinen Sex vor der Ehe! Pass auf, dass Dein Kreuz richtig herum hängt! Und habe immer eine Bibel dabei!” |
Worum geht es hier eigentlich? Woher kommen die Gebote und welche sind wichtig?
Damals kamen Pharisäer und Gesetzeslehrer aus Jerusalem zu Jesus und fragten ihn: »Warum übertreten deine Jünger die Vorschriften, die von den früheren Gesetzeslehrern aufgestellt und dann weiterüberliefert worden sind? Warum waschen sie sich nicht die Hände vor dem Essen?« Jesus antwortete ihnen: »Und warum übertretet ihr das Gebot Gottes euren überlieferten Vorschriften zuliebe? […] So habt ihr das Wort Gottes außer Kraft gesetzt mit euren Überlieferungen. Ihr Scheinheiligen, treffend hat der Prophet Jesaja euch im Voraus beschrieben: ‘Dieses Volk ehrt mich nur mit Worten, sagt Gott, aber mit dem Herzen ist es weit weg von mir. Ihr ganzer Gottesdienst ist sinnlos, denn sie lehren nur Gebote, die sich Menschen ausgedacht haben.’«
Jesus geht sogar so weit, dass er sagt, dass wir um unserer Gebote willen seine Gebote außer Kraft setzen. Ich sage nicht, dass es falsch ist, sich für den Gottesdienst schick zurecht zu machen. Wenn wir aber ein krankes Mitglied in der Familie haben, das unsere Hilfe braucht, müssen wir am Morgen unsere Zeit dafür verwenden und nicht für die eigene Frisur.
„Glücklich ist, wer Tag und Nacht über das Gesetz des Herrn sinnt” sagt Psalm 1. Nicht: „Glücklich ist, wer Tag und Nacht sich den Kopf zerbricht, wie er dem Gruppenzwang gerecht werden kann”. Es gibt eine Art sanften Gruppenzwang. Nicht speziell die BGAB oder die 20+. Nach meiner Erfahrung werden in christlichen Kreisen fromme Gebote mündlich überliefert. Viele sind oberflächlich. Ein paar machen Sinn. Alle lenken von wirklich wichtigen Geboten ab!
Welche Probleme entstehen durch falsche Prioritäten (fromme Checkliste)?
Der Pharisäer war überrascht, als er sah, dass Jesus sich vor dem Essen die Hände nicht wusch. Da sagte der Herr zu ihm: »So seid ihr Pharisäer! Ihr reinigt sogar noch das Äußere von Becher und Schüssel. Aber ihr selbst seid in eurem Innern voll von Raub und Schlechtigkeit. Was seid ihr doch unverständig! Hat Gott, der das Äußere gemacht hat, nicht auch das Innere gemacht? Gebt den Armen, was in den Schüsseln ist, und alles ist euch rein!
Jesus antwortete: »Weh auch euch Gesetzeslehrern! Ihr ladet den Menschen kaum tragbare Lasten auf, macht aber selbst keinen Finger krumm, um sie zu tragen.
Weh euch, ihr Gesetzeslehrer! Ihr habt den Schlüssel weggenommen, der die Tür zur Erkenntnis öffnet. Ihr selbst seid nicht hineingegangen, und ihr habt alle gehindert, die hineinwollten.«
Du bist was Du isst! Wenn Du Dich nur von Gesetzlichkeit ernährst, wirst Du auch nur gesetzlich werden. So wird Jesus nicht attraktiv in Dir! Dann brauchst Du Dich nicht wundern, wenn Deine Evangelisation nicht gelingt. Wer aus einer gesetzlichen Perspektive Menschen für die Gemeinde gewinnen will, könnte das mit viel Musik, Plakaten und vielleicht gutem Essen dennoch schaffen. Aber werden sie auch Jesus anhängen? Nicht nach diesem Vorbild. So werden sie nur oberflächliche Freizeitchristen. Diejenigen, die nicht nur den Spaß übernehmen, sondern auch einen Glauben, glauben an das Gesetz und kommen zu der irrigen Annahme: „Ich brauche keinen Erlöser, weil ich das Gesetz halte”. Sie haben keine Erkenntnis von dem Prinzip Gnade und von der konkreten Gnade, die von dem Kreuz Christi ausgeht. Die Gesetzeslehrer haben ihnen den Schlüssel weggenommen.
Auch zu viel Programm kann uns vom Glauben ablenken. Wenn ich regelmäßig zu den 20+ gehe, kann ich damit zufrieden sein. Wofür sollte ich mehr aufbauen? Ich habe hier doch alles! Der Missionsbefehl könnte hier ausgeübt werden, verliert aber an Bedeutung.
Neulich bat mich jemand von der Freitagsjugend, dafür zu beten, dass die Gruppe das Ziel nicht aus den Augen verliert. Bleibt nur eine Frage offen, Leute: Wohin geht es denn?
Anderes Beispiel (erfunden): Ich gehe immer in den Gottesdienst, arbeite immer im Bistro mit, wenn ich nicht Begrüßungsdienst habe… Was will ich mehr? Kleingruppen! Zum Beispiel. Doch mit zu viel Programm können wir unsere eigenen Bedürfnisse übersehen. Wir berauben uns unserer Freiräume, spontan auf Menschen zu zu gehen, sie einzuladen, oder, wenn sie gekommen sind, zu begrüßen. Nicht zuletzt dürfen unsere Familien oder Ehepartner nicht zu kurz kommen, weil wir in der Gemeinde viel Zeit verbringen.
An Silvester 2007 kritisierten ein paar Gemeindeglieder, dass in christlichen Zeitschriften zur Zeit zu viel Theologie durchgekaut wird.
Wenn ich prophetische Eingebungen habe und alle himmlischen Geheimnisse weiß und alle Erkenntnis besitze, wenn ich einen so starken Glauben habe, dass ich Berge versetzen kann, aber ich habe keine Liebe – dann bin ich nichts
Ich meine eigentlich, ich hätte mich mit der bloßen Theorie lange genug abgegeben, als ich Gott noch nicht kannte.
Wenn wir konsequent, immer in Liebe und auf Jesus ausgerichtet, sein Wort leben, können wir einen Teil der Herrlichkeit sichtbar werden lassen. Wir wecken das Vertrauen der Nichtchristen und ermutigen sie, sich auf Gott einzulassen. Wir sollen ein Vorbild sein, schrieb Paulus. Die Anfänger urteilen mit menschlichen Maßstäben, weil sie noch kein anderes Maß kennen. Darauf müssen wir Rücksicht nehmen.
An die Fortgeschrittenen: Wenn wir, vor allem im Negativen, von Menschen auf Gott schließen, kommt nichts gescheites dabei heraus. 2007 sagte ich, ich hätte gelernt, Gott zu vertrauen und den Menschen zu misstrauen. In Wahrheit hatte ich auch ein Stück weit das Gottvertrauen verlernt. Es ist sehr schwer, das zu trennen. Für eine gesunde Gottesbeziehung brauchen wir gesunde, vertrauensvolle Beziehungen untereinander. Auch für fortgeschrittene, gefestigte Christen.
Ist es erforderlich, dass wir Gott in Menschen sehen? Müssen wir Gott überhaupt sehen, um an ihn zu glauben? Die Bibel macht gerade denen Hoffnung, die das nicht können:
Ihn liebt ihr, obwohl ihr ihn nie gesehen habt. Auf ihn setzt ihr euer Vertrauen, obwohl ihr ihn jetzt noch nicht sehen könnt. Und darum jubelt ihr mit unaussprechlicher und herrlicher Freude.
Gott, der Vater, wird auf die rechte Art geehrt, wenn jemand den Waisen und Witwen in ihrer Not beisteht und sich nicht an dem ungerechten Treiben dieser Welt beteiligt.
An anderer Stelle wird dieses Verhalten als „vernunftsgemäße Gottesdienst” bezeichnet. Selbstverständlich sind auch die 12 Gebote (Mose + Jesus =12) wichtig. Ihr findet sie in Exodus 20, in Levitikus 19 und im Deuteronomium. Jesus legt in der Bergpredigt die Gebote aus (Matthäus 5). Er wiederholt sie in Markus 10, 19. Soweit ich mich erinnern kann, bezieht sich auch jeder von Jesus’ sieben Weherufen gegen die Pharisäer auf eines der zehn Gebote. Das ist aber erst bei genauerer Betrachtung zu erkennen. Man achte auf die Wiederholungen!
Ich möchte bei dieser Gelegenheit drei Themen nennen, die nach meiner Auffassung in frommen Kreisen untergehen: Umweltschutz, fairer Handel und die Einheit der Christen. Jedes davon kann einen ganzen Abend füllen. Für alle, die es schon heute interessiert, eine biblische Begründung:
Übervorteilt niemand und verwendet keine falschen Maße und Gewichte. Eure Waage muss stimmen, und die Gewichtssteine und die Längen- und Hohlmaße müssen genau der Norm entsprechen. Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus Ägypten herausgeführt hat!
Falsche Waage kann der Herr nicht ausstehen; nur richtiges Gewicht ist ihm recht.
Der Herr will, dass die Waage stimmt; er selbst hat die Gewichte festgelegt.
Der Herr hasst zweierlei Gewicht, und falsche Waage heißt er nicht gut.
Gott, der Herr, brachte also den Menschen in den Garten Eden. Er übertrug ihm die Aufgabe, den Garten zu pflegen und zu schützen.
Bemüht euch darum, die Einheit zu bewahren, die der Geist Gottes euch geschenkt hat. Der Frieden, der von Gott kommt, soll euch alle miteinander verbinden!
Durch ihn wollte Gott alles versöhnen und zu neuer, heilvoller Einheit verbinden. Alles, was gegeneinander streitet, wollte er zur Einheit zusammenführen, nachdem er Frieden gestiftet hat durch das Blut, das Jesus am Kreuz vergoss; alles, was auf der Erde und im Himmel lebt, sollte geeint werden durch ihn und in ihm als dem letzten Ziel.
Sie sind hier: Startseite Religion Falsche Fährten