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Mit Problemen anzufangen hat einzig den Vorteil, dass man dafür finanzielle Unterstützung bekommt. Gleichnis mit dem Zahnarzt. Gute Aktionen für Straßenkinder (EVIM-Flyer). Behandelt werden aber nur bestehende Probleme. Keine Vorbeugung gegen Perspektivlosigkeit. Kein Optimismus.
Fazit: Schwere Entscheidungen für Konsumenten. Wir wären nur ein Pubs im Wind. Noch mehr fertige Angebote trotz bestehender Orientierungslosigkeit
Wir müssen den Nachwuchs ernst nehmen. Diese jungen Menschen wollen nicht mehr spielen. Sie wollen Ernst. Sie wollen einen Ernst, der Spaß macht!
Wir müssen den Jugendlichen ein Stück gesunde Realität bieten; nicht zuletzt, um die Echtheit dessen, an den wir glauben, zu unterstreichen. Unser Gott ist keine Erscheinung im Drogenrausch, die nur wir sehen. Er ist auch nicht das Produkt einer Programmierergruppe in Würzburg.
Bei den 10 000 Angeboten von außen fällt die Entscheidung schwer. Wenn hingegen nur eine oder wenige Ideen kämen, nämlich von innen, wäre die Entscheidung einfach. Talentshows sterben nicht aus. In Stefan Raabs Superstarshow darf jeder singen was er will.
Diese eine Idee müssen wir fördern. Helfen wir den Jugendlichen, ihre Begabungen zu entdecken und ihre Berufung auszuleben! So entdecken sie auch den Weg, den Gott ihnen zeigen will. Dazu gehört auch die Berufswahl und dass sie ihren Platz in der Gemeinde finden.
Berufung funktioniert heute nicht mehr so einfach wie im Evangelium. Zum Vergleich fiel mir Petrus ein. Jesus sagte zu ihm: „Folge mir, ich mache einen Menschenfischer aus Dir”. Petrus ließ alles stehen und liegen und folgte Jesus. Wenn Du heutzutage in Jesus’ Namen sagst: „Folge mir, dann werde ich einen Leiter und Evangelist aus Dir machen”, dann wird das möglicherweise nicht funktionieren. Es gibt drei Unterschiede zwischen der Berufung im Neuen Testament und der Berufung in christlichen Gemeinden heute:
Im Markus-Evangelium gab es 2 große Speisungen. Jesus beruhigte 2 Stürme, ging während des zweiten sogar auf dem Wasser und noch immer hatten die Jünger kein Vertrauen. Sie schafften es auch nicht, den bösen Geist auszutreiben. Jesus beschimpfte sie mehrmals, weil sie nicht vertrauten und in diesem Sinne nichts begriffen. Demonstrativ verfluchte er einen Feigenbaum. So wie’s aussieht sind wir mit Kanonen mehr und besser zu beeindrucken als mit dem Spendenkörbchen. Ein moralisches Armmutszeugnis ist das.
Ich darf dienen, weil ich dazu gehöre. Nicht: Ich muss dienen, um dazu zu gehören!
Bezug nehmen auf bestehende Gruppen und Kreisen, die sich bis jetzt größtenteil auf Dienst belaufen.
Vergleich BGAB: 220 Sitzplätze, 110 Diener. Btw: Danny und die alten Gasgrills
Früher wurde in den Ortsgemeinden nicht nach Gemeinschaft gesucht. Man hatte schon die Dorfgemeinschaft. In den Städten war es so ähnlich. Es gab weder Autos noch Telefone, also musste man sich in der Nähe von Mensch zu Mensch verständigen.
Heutzutage werden wir auseinander gedrängt. Wer eine Arbeitsstelle will, muss i.d.R. mobil sein. Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass man seinen Nachbar kennt. Die Suche nach Gemeinschaft hat begonnen. Auch die Suche in Kirchengemeinden durch Außenstehende.
Wir brauchen den Nachwuchs, um einen geistlichen und nicht nur formellen Fortbestand der Gemeinde zu sichern. Wir erwarten, dass sich die Jugendlichen für traditionelle Gottesdienste einsetzen, die wir „lutherisch” nennen würden. Das steht im Widerspruch zu dem Selbstverständnis der evangelisch-lutherischen Kirche. Sie versteht sich als eine Kirche, die sich ständig weiterentwickelt und nie stehen bleibt.
Ungeachtet der Gottesdienstformen brauchen die Jugendlichen zuallererst ein Umfeld, in dem sie sich ohne Leistung angenommen fühlen und angenommen sind. Das ist nicht der Konfirmantenunterricht! Das ist nicht der Dienst im Godi. Es ist eine Ehre, Gott zu dienen, aber der Dienst darf nicht am Anfang stehen.
Was soll am Anfang stehen? Begriffe sammeln am Flipchart. Währenddessen Lied vorspielen: Im Interesse unserer Gemeinschaft
Zur Zeit wird ein Pfarrhaus renoviert. Die Gemeinde beauftragt dazu eine Firma, die das professionell macht.
Wenn ich mir eine Firma leisten könnte, um mein altes Haus zu renovieren, müsste ich den Bauarbeitern immer noch sagen worauf sie zu achten haben. Insbesondere, wenn ein nicht ganz so altes Stromnetz ergänzt werden soll, braucht der Installateur eine Dokumentation des aktuellen Zustands. Da keine Dokumentation vorhanden ist, hilft nur Neumachen.
Mein Haus hat zwei Stockwerke. Das obere wird zuerst renoviert. Zu meiner Elektroinstallation gehört auch ein Computernetzwerk. Ich will keine zwei Inselnetzwerke! Auch im Gemeindebau dürfen wir den Zusammenhalt nicht verlieren. Keine getrennten Stockwerke! Wenn ich z.B. mein Dach ausbauen würde mit Möbeln und allem, würde der Dachboden einstürzen. Selbst wenn ich das Bedürfnis hätte, würde ich im Erdgeschoss keine Wand einreißen. Dafür ist mir das 1. OG zu schade.
Es gibt bezahlte Evangelisten und Pädagogen, die auch von weit her kommen wie z.B. die Sylvia aus Worms. Die erste Aufgabe eines jeden Missionars ist, Land und Leute kennenzulernen. Ihr kennt bereits die Bedürfnisse von Höchst besser als eine Pädagogin aus Worms oder ein einsamer Jünger aus Eisenbach sie kennen kann.
Textstelle | Anmerkung |
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„Unser Gott ist keine Erscheinung im Drogenrausch” | In Michael Mittermeiers „zapped“ waren die drei Könige mit Weihrauch bekifft. So erklärte der Komiker, dass laut Matthäus-Evangelium nur sie den Stern über Bethlehem sahen. Meines Erachtens keine Blasphemie. |
„Filter im Kopf wie in einem Moving Head” | Effektstrahler in Quizshows und auf Rockkonzerten. Kann sich unendlich drehen und dazu schwenken. Enthält einen Ring mit Farbfiltern und einen Ring mit Formen (Ausschnitten). |
„verückte Ideen zulassen, die man so nicht realisieren kann, die aber zum Nachdenken anregen” | zum Beispiel meine Groteske Evangelischer Singkreis auf dem Montmélianplatz |
Selbstverständnis der evangelisch-lutherischen Kirche | „Grundkurs Ökomene” 2008 in Elsenfeld |
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