Es war 2008 als ich nach Siloah kam
Ich hatte nämlich eine Kontaktanzeige in der dran.
Ich bin nur ein Mann und dass ich eine Frau suche –
Das erste Mal, dass ich alleine eine Reise buchte.
Dreizehn Frauen haben sich auf die Anzeige gemeldet.
Eine davon sagte, dass sie hier jedes Jahr zeltet.
Zweihundertfünfzig Kilometer waren mir nicht zu weit.
Um eine Freundin zu bekommen bin ich gereist.
Also fuhr ich hin zur Zeltstadt und fuhr gleich vorbei.
Ich rief die dran-Frau an und sagte: „Ich finde es nicht gleich.
Unten Schotter, außen Bäume, aber kein Zelt weit und breit!”
Sie dazu: „Keine Ahnung. Es tut mir leid
Ich habe hier zu tun und keine Zeit!”

Als ich zum zweiten Mal nach Siloah kam war ich kein Single
sondern mit meiner Ex wieder zusammen, das war schlimmer.
Ich hatte die Reise für mich alleine geplant
bevor ich mit meiner Exfreundin wieder zusammenkam.
Ich war verliebt und bot ihr bei der Gelegenheit an,
im Sommer 2009 mit mir gemeinsam zu fahr'n.
Für die, die nicht dabei war'n: Ihr habt nicht viel verpasst.
Wir hatten bloß vom Regen auf dem Gelände einen Bach.
Der Wind pfiff und drückte ins Zelt so wie in ein altes Dach.
Wir verbrachten ohnehin im Zelt unsere letzte Nacht.
Dann waren vier Tage um. Platt blieb die Luftmatratze,
weshalb wir den Rest des Urlaubs im Auto verbrachten
mit mehr Abstand, der mir gut tat, weil wir uns oft krachten.
Man ermutigte uns hier ürbigens auch, zu heiraten.
Das entschuldigt nicht, dass wir es übereilt taten,
zumal wir schon im Herbst oft genug im Streit lagen.
Das erklärt auch warum wir uns so bald geteilt haben.
2008 war ich noch fest angestellt,
bezahlte alleine die Reise und kaufte ein Zelt.
Im Jahr darauf leistete ich es mir vom Arbeitslosengeld.
Ich hätte inzwischen sehr wahrscheinlich schon wieder Arbeit,
hätte ich nicht meine Energie und Zeit verbraucht für Streit.

Seit meiner ersten Zeltstadt sind nun zwei Jahre vergangen.
In der Mitte ist mir jedes dritte Haar ausgegangen.
Ich bin dieses Jahr hier, um alleine neu anzufangen
mit Hartz 4 und Geschenken, anders kann es nicht langen.
Gott sei es gelobt, getrommelt und gepfiffen!
Er befreite mich von Schuld und einem schlechten Gewissen.
Ich hatte mich verkauft, verraten, weggeschmissen.
Jesus lehrte meine Freunde, mich zu lieben anstatt besserwissen.
Wenn ihr das anders seht, dann könnt ihr mich dafür sehr gerne dissen.
Gott befreite mich von Schuld und einem schlechten Gewissen.
Versuche nicht, mir das zu nehmen, ich lasse dich wissen:
Ich gehe jetzt mit Gott und niemand hat mich ihm je ganz entrissen!